Gegen Finanz-Karies
Medidentas erklärt Wissenswertes zum neuen Honoraranlageberatergesetz
Für die Banken und Fondsgesellschaften war der 10. Dezember 2013 vermutlich kein schöner Tag. An diesem Tag wurde der Wirtschaftsnobelpreis in Stockholm an Professor Eugene Fama vergeben. Famas Forschungsergebnisse zeigen wie einfach und effektiv Privatanleger eigenes Vermögen mehren können und wie wenig Ertrag kommerzielle, von Banken beworbene Geldanlagen, dem Kunden bringen. Deutsche Banken und Vermögensverwalter verweigern sich diesen Erkenntnissen, da sie mit dieser Anlagestrategie kaum mehr Geld verdienen.
Ein kommerzielles Wertpapierdepot ist für eine Bank eine lohnende Sache. Neben den Verwaltungsgebühren und Ausgabeaufschlägen (explizite Kosten) werden etliche weitere, oft für den Anleger nicht sichtbare (implizite) Kosten erhoben. Kaum ein Anleger ist sich bewusst, dass beispielsweise Zertifikate bis zu 50 Prozent Kosten beinhalten können. Transaktionskosten fallen an, wenn Positionen gekauft oder verkauft werden. Die von der Bank und den Fondsgesellschaften verursachten Kosten fressen schnell 70 Prozent der Kundenrendite auf.
Anlageberatung sei, so das Credo der Banken und Vermögensberater, im Wesentlichen das Treffen von Prognosen und Vorhersagen. Dabei hilft den Banken mit ihrem kommerziellen Ansatz auch die jeweilige Nachrichtenlage. In einer globalisierten Welt ändert sich diese mitunter stündlich. Um das Depot an die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen anzupassen, müssen nach dieser Logik regelmäßige Veränderungen vorgenommen werden. Nur sind weder Laien noch Bankangestellte in der Lage, wirtschaftliche Ereignisse und damit die Anlageergebnisse zuverlässig vorherzusagen. Das belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Ein sogenannter „Hochaktiver Managementstil“ des Fondsmanagers ist daher immer ein Warnsignal und keine Werbeaussage.
Die Lösung bringt nun der nobelpreisgekrönte Investmentansatz von Professor Fama. Unter anderem bilden seine Erkenntnisse die Grundlage rationalen, überlegten Investierens mit Strategie. Famas Ansatz trennt den kommerziellen Ansatz der Spekulation von der akademischen Kapitalmarktforschung und Investition. Investieren ist, so Fama, keine Glaubensfrage. Es gibt demnach nicht viele verschiedene Anlagestrategien zur langfristigen und erfolgreichen Geldanlage. Alle seriösen und wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigen, dass es nur eine einzige richtige Methode des Investierens gibt: Langfristiges, passives und diversifiziertes Investieren in den gesamten Wertpapiermarkt.

So nutzen auch Sie Professor Famas Forschungsergebnisse
1. Investieren Sie langfristig, das heißt über eine Laufzeit von mindestens zehn Jahren
2. Definieren Sie die Zielrendite oder den maximalen Verlust Ihres Investments
3. Setzen Sie auf Anleihen bester Bonität (AAA bis AA) für die Sicherheit im Depot
4. Small-Cap-Value Aktien bringen die Rendite in Ihr Depot
5. Ihr „Weltportfolio“ sollte mindestens 5000 Titel beinhalten
6. Halten Sie die Kosten so gering wie möglich
7. Bleiben Sie bei Ihrem Portfolio, denn das Hin und Her macht Ihre Taschen leer
TIPPS VON MEDIDENTAS: Um die Verbraucherinteressen zu stärken hat der Gesetzgeber das Honoraranlageberatergesetz verabschiedet. Entsprechend lizensierte Honoraranlagenberater stehen auf der Seite des Kunden, sind strengen gesetzlichen Auflagen unterworfen und dürfen beispielsweise keine Provisionen oder ähnliches von Banken annehmen. Banken und Finanzdienstleister sind übrigens seit einigen Jahren gesetzlich verpflichtet, über Innenprovisionen zu informieren. Der Kunde soll beurteilen können, ob eine Anlageempfehlung allein im Kundeninteresse oder im Interesse der Bank erfolgt, um möglichst hohe Rückvergütungen zu erhalten. Teile der Innenprovisionen sind laut Gesetzgeber seit einigen Jahren an die Kunden auszuzahlen. Nicht immer wird dies aber in der Praxis gelebt. Im Rahmen eines Depotchecks können beispielsweise die medidentas-Berater diese Kosten aufspüren.
Weitere Informationen:
www.medidentas.de
Foto: Designed by Freepic.diller / Freepik